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Lass mich in Ruhe, ich bin pubertär!



Lass Du mich in Ruhe, ich dich nicht!

Nerv mich nicht, ich dich schon.

Du nervst mich, lass mich in Ruhe, usw.

Wiederholung folgt...


Liebe, Familie, Eltern, Kind ...

Es gibt eine Zeit, da wird alles auf den Kopf gestellt.

Mein Vater, als absoluter Pädagoge, hat alle meine Entwicklungsschritte in Phasen eingeteilt.

"Andrea, da hast du wieder eine Phase."

Was habe ich das gehasst.

Was soll das denn bloß heißen?


Die Entwicklungspsychologie zeigt vielfältige Bereiche innerhalb der Entwicklung eines Kindes auf.

Dazu gibt es Bücher, die man erst einmal verstehen möchte, um sie zu begreifen.

Ich habe dazu Bilder, die ich euch gerne aufzeigen möchte.



Wenn wir auf die Welt kommen, dann lernen wir die Welt kennen.

Wir befinden uns auf einem Maisfeld und schauen uns um.

Das Maisfeld ist unser Gehirn und es sind schon Spuren durch unser Erleben im Mutterleib gelegt worden.

Wir haben Hunger, Schreien, Weinen und das Essen ist da.

Die Windel ist voll, Schreiben, Weinen und die Windel ist leer.

wir suchen Nähe, Schreien, Weinen und die Nähe ist da.


Wir sammeln von früh an Erfahrungen, ziehen Rückschlüsse, lernen und setzen das Gelernte erneut ein, um das zu erhalten, was wir für unser Leben fordern, benötigen, wünschen und hoffen.

Das Maisfeld steht für unser Gehirn und für die Verbindungen, die unser Gehirn schafft.

Die Neurologie kann ich Ihnen gerne fachlich näher erläutern, dies würde hier jedoch den Rahmen sprengen.

Wir schaffen im Maisfeld Spuren.

Wir verhalten uns, indem wir uns freuen, verhandeln, kooperativ sind, uns traurig zeigen, trotzen, schreien oder wüten und erfahren eine Reaktion die so ist, wie es uns unsere direkte und indirekte Umgebung spiegelt.

Falls wir mit diesem Weg und unserem gezeigtem Verhalten Erfolg hatten, wird dieses Verhalten als positiv bewertet und zur Einsetzung weiterer Ziele wiederholt.

Der Traktor fährt die gleiche Spur, weil es Sinn macht und zum Erfolg führt.

So werden im Gehirn verbindungen geknüpft und Erfahrungen gesammelt, die sich neurologisch vernetzen.

 


Das Maisfeld war zu Beginn unserer Existenz unangetastet.

Mit unserer Existenz begann es und es wurden die ersten Spuren sichtbar.

Jeder Weg, der für uns als nutzbar erschien, wurde  genutzt und es begann eine Verbindung die sich stetig verfestigte.

Es bildeten sich Spuren aus, die uns Verbindlichkeit, Sichereit und auch Halt gaben.

Jede neue Erfahrung und jedes neue Erleben, alle neuen Eindrücke schafften neue Vernetzungen und Wege im Maisfeld.

Es wurden Interessen gefunden, neue Erfahrungen gemacht, Rückschlüsse gezogen und tiefgreifende Erlebnisse gelebt.

Die Kreativität, die Lust am Entdecken und am Ertasten aller Grenzen zeigt sich mehr und mehr...


Das Maisfeld stellt die Netzwerke unseres Gehirns dar.

Alle Wege die gefunden wurden sind Vernetzungen, die sich aus unserer Entwicklung heraus gefunden haben.

Bis zur Pubertät bilden sich diese Wege aus und es ist bis dahin viel an Weg zusammen gekommen.

Nun ist der Punkt gekommen!

Das Gehirn ist an seine Grenze gekommen.

Punkt! Ende! Aus!

Es muss aussortiert werden.


Hier ist der Heranwachsende an einem Punkt seiner Entwicklung, wo das Wachsen ins Reifen übergeht.

Das Gehirn ist gesättigt und muss sortieren, um ein weiteres optimales Leben zu ermöglichen.

Mehr Vernetzungen sind nicht gut und nun setze Prioritäten für dein weiteres Leben.


Das Maisfeld ist überfüllt mit Wegen, d.h. das Gehirn braucht Platz.

Hier steht eine Reinigung an.

Wir setzen Prioritäten, ab sofort.

Wir werden nun erwachsen!!!

 


In der Pubertät ist man durcheinander, verwirrt, kofused, ect.

Was viele unterschätzen ist die Tatsache, dass sich das Gehirn und dessen Strukturen schwerpunktmäßig und inhaltlich neu ausrichtet.

Alle Wege werden überprüft, Verbindungen, Inhalte, Netzwerke in Frage gestellt und neu verknüpft.

Besondere Verbindungen werden verfestigt, um sich zu spezialisieren und um sich für das weitere Leben zu professionalisieren "spezifizieren".

Dies ist notwendig, da der Mensch in diesem Alter als "für sich selbst sorgend" angelegt ist und "unnötige" Inhalte im Weg stehen.

Es gab Testungen, bei denen festgestellt wurde, dass es in dieser Zeit kaum möglich ist, Stimmungen von Menschen zu erkennen, zu erfassen und darauf zu reagieren.

Die Kraft strotzt aus dem Heranwachsenen heraus und scheint unendlich zu sein.

Gefahren werden nicht mehr realistisch eingeschätzt und es nimmt der Übermut die Oberhand ein.

Wie als Eltern stehen vor einem großen Fragezeichen und verstehen die Welt nicht mehr.

Was kann man tun?


Stell dir vor, du bist auf der Raupe (Kirmes).

Du verlierst die Orientierung, die Zeit den Raum.

Was gibt dir Halt?

Die Mitte, der Gedanke an Stabilität und Struktur.

Als Eltern können wir aus dem Nähkästchen schöpfen und Halt aus Ritualen und Verbindungen bieten.

Alle Äußerungen unserer Kinder lassen sich aus zwei Richtungen heraus betrachten:

1) Mein Kind hasst mich und ich bin am Ende!

2) Mein Kind erlebt die Pupertät als Übergang zum Erwachsen werden und steht sich oftmals hilflos im Weg.



Das Gehirn sortiert sich in der Pubertät vollkommen neu aus und blockiert Verbindungen, die im Moment nicht wichtig sind.

Es muss neu sortiert werden, da das weitere Leben sonst nicht mehr möglich ist.

In diesem Umbruch erkennen unsere Kinder kaum noch Stimmungen ihrer Umgebung.

In einer Studie wurden Kinder in diesem Alter Bilder von Gesichtern mit Stimmungen gezeigt.

Diese Gefühle wurden nicht stimmig gedeutet, da dies nicht möglich war.

 

Zur Pupertät gehört auch, alles in Frage zu stellen.

Die eigene Identität steht im Vordergrund und alles weitere stellt nur noch eine Belastung dar.

Was zu viel ist, ist zu viel.

Hier nehmen früh verknüpfte Rituale einen hohen Stellenwert ein und bieten Vorhersehbarkeit, Vernetzung, Sicherheit und Stabilität.


Mancher wütet in dieser Zeit und zeigt sich unorientiert verwirrt.

Gefühle werden fehlgedeutet und die Kraft zeigt sich unermesslich hoch.

Mache Jugendliche zeigen Kraft in Richtungen, die wir nie für möglich gehalten hätten.

Manches Verhalten ist gar nicht mehr zu vertsehen und macht uns Angst.

Was können wir tun, um Verbindung zu halten und Unterstützung zu bieten?


Hier bietet sich NLP an.

Das Neurolingustistische Programmieren ...

Hintergründe hierzu, biete ich euch gerne in einem Gespräch an.

Es geht darum "Verhalten von Absicht" zu trennen und zu verstehen, wie und warum es zu einem Verhalten, einer Aktion oder Reaktion  kommt.


Das Kind entwickelt sich zum Erwachsenen.

Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, der wir und als Gesellschaft stellen sollten.

Leider bietet unser Rahmen kaum noch Möglichkeiten für Jugendliche, die ihre Identität suchen und Unterstützung zur Entwicklung suchen. Lasst uns gemeinsam Möglichkeiten schaffen!


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