Jedes Kind wird regelmäßig vom Kinderarzt untersucht.
Dies ist gesetzlich vorgegeben und zeitlich "altersbezogen" verbindlich.
Diese Untersuchungen beziehen die Augen und Sehfähigkeit mit ein.
Dies ist auch gut so.
Es kann sein, dass Eltern im Kindergarten aufmerksam gemacht werden, wenn es um die Feinmotorik,
das Gleichgewicht und der Konzentrationsfähigkeit geht.
Vieles steht nun im Blick unserer Aufmerksamkeit und vieles wird besonders beachtet, beobachtet und dokumentiert.
Es steht in aller Aufmerksamkeit.
Das Kind wird angeregt oder dazu angehalten bestimmte Fertigkeiten zu trainieren.
Schließlich steht auch die Schule irgend wann auf dem Plan und man wünscht für jedes Kind die bestmögliche "Entwicklungsmöglichkeit" und "VorSchulfähigkeit".
Es gibt ein Lied:"Alle Kinder lernen Lesen, Indianer und Chinesen....".
Was liest man denn eigentlich?
Wir erfassen die Graphem- Phonem-Korrespondenzen (GPK)
Es gibt Laute, die wir als Ton, Stimme äußern und denen ein Buchstabe zugeordnet wird.
Wenn wir "A" rufen, handelt es sich um einen "Laut", einem "Ton" den man "Phomen" nennt.
Der entsprechende Buchstabe ist der "Graph".
Zu früheren Zeiten bedienten sich die Menschen vieler "Laute", die in der Stimmlage auf unterschiedliche Dringlichkeiten hinwiesen.
Wurde zum Beispiel ein Bison entdeckt, dann schrie der Neandertaler laut und aufgeregt: "A!!!!".
Nachdem das Bison auf dem Grill gar wurde und verzüglich schmeckte murmelte der Neandertaler verzückt und leise:"Aaaa....".
Danach wurde alles auf der Wand festgehalten um es dem Neandertaler Unterricht zu Gute zu führen.
Nach einiger Zeit hatten die Neandertaler keine Lust mehr zu malen und haben dafür andere Möglichkeiten gefunden,
wie zum Beispiel Blatt und Stift oder Buchstaben, Silben, Wörter, Sätze, Texte,
Bücher.. lach...
Kinder, die in meiner Praxis zum Start einer LRS Behandlung keine Lust auf das
Lesen haben, verzaubere ich in die Höhle zu den Neandertalern.
Dann klappt alles erst einmal gut mit dem A! und Aaaa., jedoch erkennt das Kind schnell den Sinn und Zweck von Buchstaben und deren Verwendung.
Da wir alle leider nicht mehr malen, heißt es für uns alle, das Lesen zu lernen.
Die Schulen verwenden dafür die Anlauttabelle, die ich als fraglich einschätze.
Hierbei handelt es sich um neurologische Vorgänge, die das Arbeitsgedächnis betreffen.
Dies ist hier aber nicht das Thema.
Nun haben wir Buchstaben (Graphen), und was jetzt?
Die Kinder befassen sich nun mit einer sehr kleinen Einheit des zu verstehenden Phomen und des dazu gehörigen Graphen "Buchstaben"
Was machen wir denn mit diesen komischen Gebilden?
Was sieht und erkennt jedes einzelne Kind?
Gibt es Erinnerungen daran, Rückschlüsse die Kinder aus dem Gedächnis holen können?
Nun geht es darum, jeden Ton mit dem Buchstaben zu verküpfen, Silben zu schleifen und Wörter zu bilden.
Hier eine Anlauttabelle, die so komisch wirkt wie sie ist:
!Anlauttabelle für Erwachsene!
Da es nicht bei den Buchstaben, Silben und Wörtern aufhört, "schade" , braucht es viele Wörter für einen Satz und einer Aussage.
Vor allem braucht es auch die Augen um jeden Buchstaben in sich zu erfassen, zu erkennen und neurologisch zu verarbeiten.
Buchstaben bekommen eine sichtbare Bedeutung und Verbindung!
Im Lesen erfassen wir die Graphem- Phonem-Korrespondenzen (GPK) und
erschließen uns bestenfalls den Inhalt, so gut es geht.
Nun befassen wir uns mit den Augen.
Was leisten die Augen während des Lesens?
Der Kinderarzt sagt, es wäre alles ok.
Das Auge bewegt sich stetig.
Diese Bewegungen nennt man auch"Sakkadische Augenbewegungen".
Nun reicht es leider nicht nur aus, sich zu bewegen...
Im Lesen geht es um folgendes:
- Erfassen des Buchstabens
- Verbindung zum Laut
- Verknüpfung
- Zusammenschleifen der Buchstaben zu Silben
- Verküpfung
- Silben zusammenschleifen
- Verknüpfen zum Wort, Erfassen, Erkennen, Verstehen
- Nächstes Wort,...
- Satz
- Aussage, Verstehen, Wiedergabe, Schriftform
Nun geht es wieder um das Auge.
Es gibt Augen, die sich stetig vorwärts bewegen.
Sie bewegen sich von links nach rechts, oder von rechts nach links.
Es sind gleichmäßige Bewegungen, die ein Erfassen in alle Richtungen möglich machen.
Neurologisch gesehen besteht das Optimum, dass sogar "simultan" erfasst wird.
Dies bedeutet ein Wort ganzheitlich zu erkennen, ohne es im Ganzen lesen zu müssen.
Klasse!
Der Schnellleser ist gefunden.
Können alle Augen so gut erfassen?
Es gibt Augen, die langsamer vorwärts schreiten.
Manche Augen springen zurück und wieder vor und zurück.
Kennt ihr so etwas?
Es gibt Momente, in denen der Lesende das vergisst, was er gelesen hat, weil seine Augen stetig wanderten.
Nun wandert das Auge wie es wandert und dies lässt sich von dem Lesenden nicht bewusst steuern.
Die Schule zeigt auf, dass es sich um eine Leseschwäche handelt.
Dazu kommt vielleicht eine Rechtschreibschwäche.
Es wird gelesen was das Zeug hält und "das Auge schwingt weiter, hin und her, schnell oder langsam"!
Haben wir die Augen der Kinder im Blick?
Geht es um Sehfähigkeit oder um Wahrnehmungsverarbeitung?
Es gibt Anzeichen, die wir uns erschließen können.
Neben dem Kinder und Augenarzt bietet sich die Kinder Optometrie und die Funktionaloptometrie für Kinder als Möglichkeit an.
Hier geht es nicht darum zu beunruhigen.
Hier geht es darum den Blick in vielfältige Richtungen und Möglichkeiten zu lenken.
Liebe Grüße,
Andrea Berghaus
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