Seit es Menschen gibt, trägt "Erziehung" zur Reifung bei.
"Erziehung" trägt den Begriff "Ziehen" in sich.
Ein Kind wird in eine Richtung geführt, begleitet und reguliert und jemand weiteres zeigt dem "Kind" den "richtigen" Weg auf.
Die "Richtigkeit" des Weges dieser Erziehung erwächst aus den eigenen Vorstellungen und Wünschen heraus, wie das weitere Leben des eigenen Kindes (aller Kinder) verlaufen sollte.
Erziehung betrifft mindestens zwei "Personen",
wenn es noch ein weiteres Elternteil gibt, dann betrifft dies schon insgesamt 3 Personen (ohne alle weiteren Verwandten).
Eine Person zeigt die Richtung und den Weg auf und die andere Person (das Kind) wird dieser Weisung ( mehr oder weniger) folgen und vielleicht auch verstehen.
Hört sich alles etwas wirr an, oder?
Dieses Thema "Erziehung" hat schon viele Generationen in Bewegung gehalten und viele Wege der Erziehung wurden auf Wirksamkeit, Sinn und Nutzen überprüft.
Meine Cousine durfte mit Stiften an die Wand malen und ich musste mich auf ein Stück Papier begrenzen.
Damals stand die Laissez-Faire- Erziehung und die Autoritäre Erziehung im Umgang mit Kindern im Rahmen der Aufmerksamkeit.
Wer wurde nun von uns beiden mehr verwöhnt?
Wer von uns beiden ist lebenstüchtiger geworden?
Gibt es Unterschiede in der Lebensgestaltung?
Dr. Albert Wunsch formuliert, dass Kinder in der heutigen Zeit zu wenig Herausforderungen bewältigen müssen und durch die Erziehung in der heutigen Zeit zu wenig Rahmen und Möglichkeiten erhalten, sich Herausforderungen "selbständig" und "selbst wirksam" zu stellen und "im verhältnismäßigem Rahmen" selbständig zu bewältigen.
Als ich sechs Jahre alt war, ging ich zur Bushaltestelle und wartete auf den Bus.
Als sich die Türen öffneten, ergriff ich die Hand einer Person und lächelte freundlich.
"Willst du mit?"
Wir stiegen ein und fuhren los.
Irgendwann fand ich den Weg nach Hause ("wenn es dunkel wird, ...)
Das ist nun fast 50 Jahre her und ich wurde nicht vermisst.
Meine Eltern bekamen mit, dass ich wieder zu Hause war und alles war gut.
Diese Leichtigkeit und dieses Urvertrauen konnte ich bei meinen Kindern nicht mehr aufweisen.
Der Rahmen war enger gestrickt und die Sorge dass etwas passieren könnte war groß.
Ob sich meine Eltern damals Sorgen gemacht haben?
Wussten meine Eltern, was sich mit sechs Jahren tat?
War es eine andere Zeit?
Was möchten wir in der heutigen Zeit mit "Erziehung" erreichen?
Gibt es für Eltern eine "Orientierung"?
Gibt es die Freiheit, Kinder vor "Herausforderungen" zu stellen?
Was passiert, wenn unsere Kind vor einer Herausforderung steht und wir es §nicht direkt unterstützend" beobachten?
Schreiten dann andere ein und äußern ihr Unverständnis?
Werden wir als Eltern reguliert, kontrolliert und bemessen?
Wie verhält sich die Umgebung "Großeltern", "Schule", "Nachbarn"?
Wenn ich mit sechs Jahren nach Hause wollte, zeigte ich auf eine Litfaßsäule.
Mein Vater war dort abgebildet (Politiker) und jeder wusste, wo ich zu Hause war.
Wäre dies heutzutage noch möglich?
Erziehung - viele wirken und reden mit.
Die Eltern erziehen,
der Kindergarten erzieht,(redet mit/ bewertet)
die Großeltern erziehen, (reden mit/bewerten)
die Schule erzieht, (redet mit/bewertet)
die Gesellschaft setzt Maßstäbe und die Psychologen wissen alles am besten (alle reden mit/bewerten).
Mein Gedanke dazu ist,
dass wir alle ein liebevolles Auge auf alle Kinder haben sollten.
Die Gesellschaft sollte den Kindern ein Recht auf "Kindheit" und "Jugend" geben.
Der Rahmen für Kinder müsste ausgestaltet werden, so dass sich alle Eltern unterstützt fühlen und ein Miteinander in der Aufmerksamkeit steht.
Es ist schnell formuliert, dass Kinder heutzutage zu "sachte" in ihr Leben begleitet werden, jedoch ist auch die Frage, wie viel Rückhalt Eltern in der heutigen Zeit haben.
Meine Cousine und ich sind unterschiedliche Wege gegangen.
Wenn ich in der heutigen Zeit, unter damaligen Bedingungen groß geworden wäre, dann hätte sich, in aller Konsequenz, das Jugendamt eingeschaltet und Maßnahmen ergriffen.
Erziehung ist ein Thema, welches noch Generationen in Atem halten wird.
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