Kinder werden in der Schule massiv gemobbt, beleidigt, geschlagen und bedroht. Welche Hintergründe gibt es dazu und wie geht man hier am wirkungsvollsten vor?



In der letzten Woche wurden mir mehrere, teils schwerwiegende, Fälle von Übergriffen unter Kindern mitgeteilt.

Ein Kind wurde bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt (während des Unterrichtes).

Der Lehrer war wohl nur kurz vor der Tür.

In manchen Situationen und Vorfällen ist eine planvolle Absicht zu erkennen.

Manchmal wird sich auch zu solchen Aktionen hin miteinander verabredet.

Was ist hier los?

Biete hier einen kurzen Einblick, der sich neutral und informativ positioniert! 


Mobbing ist, meiner meiner Meinung nach, ein sehr komplexes Phänomen, das verschiedene Ursachen (Gründe)  und (schwerwiegende) Auswirkungen auf Betroffene haben kann.

 

Hier sind einige "wenige" Hintergründe sowie Ansätze, um damit umzugehen:

 

Einige fachliche Hintergründe (Gründe) wären zum Beispiel:

 

 

Soziale Dynamiken:

Mobbing entsteht oft aus sozialen Hierarchien innerhalb von Gruppen. Kinder versuchen, ihre Position in der sozialen Rangordnung zu festigen, indem sie andere herabsetzen.

 

Individuelle Faktoren:

Kinder, die selbst unter Stress oder emotionalen Problemen leiden, können eher zu Mobbing neigen oder Opfer werden. Auch Eigenschaften wie Schüchternheit oder ein geringes Selbstwertgefühl können dazu beitragen.

 

Umweltfaktoren:

Das soziale Umfeld, einschließlich der Familie und der Schule, spielt eine entscheidende Rolle. Kinder, die in einem gewaltsamen oder nachlässigen Umfeld aufwachsen, sind möglicherweise eher geneigt, aggressives Verhalten zu zeigen.

 

Kulturelle Einflüsse:

Gesellschaftliche Normen und Werte können das Mobbingverhalten beeinflussen. In Kulturen, in denen Wettbewerb und Aggressivität gefördert werden, ist Mobbing möglicherweise häufiger anzutreffen.

 

Digitale Medien:

Cybermobbing ist eine zunehmende Form des Mobbings, die durch soziale Medien und Online-Plattformen verstärkt wird und die Dynamik des Mobbings verändert hat.

 

Ideen eines möglichen wirkungsvollen Vorgehens:

Prävention:

 

  1. Aufklärung: Schulen sollten Programme zur Aufklärung über Mobbing durchführen, um Sensibilität und Empathie zu fördern.
  2. Soziale Fähigkeiten: Förderung von sozialen und emotionalen Kompetenzen, die helfen, Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Mögliche Intervention:

 

  • Frühzeitiges Handeln:

Lehrer und Schulmitarbeiter sollten Mobbingfälle ernst nehmen und schnell handeln, um das Verhalten zu stoppen.

  • Ein individuelles Unterstützungsnetzwerk schaffen:

Betroffene Kinder sollten Zugang zu Beratung und Unterstützung haben.

 

Einbindung der Eltern:

 

Eltern sollten in den Prozess einbezogen werden, um ein einheitliches Vorgehen zu gewährleisten und das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.

  • Schulregeln und -Politik:

Schulen sollten klare Regeln gegen Mobbing aufstellen und ein Umfeld schaffen, in dem ein respektvoller Umgang gefördert wird.

Schaffung eines positiven Schulklimas:

 

Aktivitäten zur Teambildung und Gemeinschaftsprojekte können dazu beitragen, ein positives und unterstützendes Schulklima zu schaffen.

 

Mobbingprävention sollte ein kontinuierlicher Prozess sein, der regelmäßig evaluiert und angepasst wird.

Durch einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl Prävention als auch Intervention umfasst, können Schulen effektiver gegen Mobbing vorgehen und ein sicheres Umfeld für alle Schüler schaffen.


Das Ministerium zeigt auf, dass "Schule" für die Wissensvermittlung zuständig ist und dass sich alle Eltern bitte um die Erziehung ihrer Kinder kümmern möchten.

Das Sozialverhalten unter den Kindern läuft mittlerweile so unterschwellig ab, so dass wir Eltern kaum nachvollziehen können, wie es zu einem Mobbing kommt.

Es gibt Kinder, die diskriminiert und ausgeschlossen werden, anderen Kindern droht man auf unterschiedliche Art und Weise.

Welche Notfallmöglichkeiten haben Sie als Eltern?


Gespräch mit dem Kind:

Zunächst sollten Eltern ein offenes und vertrauensvolles Gespräch mit ihrem Kind führen. Es ist wichtig, das Kind zu ermutigen, über seine Erfahrungen zu sprechen, ohne es zu drängen.

 

Dokumentation:

Eltern sollten die Vorfälle dokumentieren. Dazu gehören Datum, Uhrzeit, Ort, beteiligte Personen und eine Beschreibung der Vorfälle. Diese Informationen können später hilfreich sein.

 

Schulleitung und Lehrer informieren:

Eltern sollten das Gespräch mit Lehrern oder der Schulleitung suchen. Schulen haben oft spezielle Programme oder Richtlinien gegen Mobbing und können Unterstützung anbieten.

 

Psychologische Unterstützung:

In schweren Fällen kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie etwa einen Psychologen oder Therapeuten, der Erfahrung mit Mobbing hat.

 

Mobbing-Präventionsprogramme:

Informieren Sie sich über Programme oder Workshops in der Schule oder in der Gemeinde, die sich mit Mobbingprävention befassen.

 

Kontakt zu anderen Eltern:

Der Austausch mit anderen Eltern kann hilfreich sein, um Unterstützung zu finden und Informationen über mögliche Lösungen zu erhalten.

 

Rechtliche Schritte:

In extremen Fällen, wenn das Mobbing nicht aufhört und das Kind ernsthaft bedroht wird, können rechtliche Schritte in Betracht gezogen werden. Hierzu sollte rechtlicher Rat eingeholt werden.

 

Selbstschutzstrategien:

Eltern können mit ihren Kindern Strategien entwickeln, um sich selbst zu behaupten, wie z.B. das Erlernen von Konfliktlösung oder sozialen Fähigkeiten.

 

Aufklärung über Mobbing:

Eltern sollten ihr Kind über Mobbing aufklären und ihm beibringen, dass es nicht allein ist und dass Mobbing nicht akzeptabel ist.

 

Es ist wichtig, dass Eltern aktiv und unterstützend handeln, um ihrem Kind zu helfen und die Situation zu verbessern.


In meiner Praxis arbeite ich auf vielfältigen Ebenen der zwischenmenschlichen Ausdrucksweisen und individueller Sichtweisen auf Situationen.

Es kann sein, dass es sich um sehr intensive Gefühle wie Wut und Verzweiflung oder um Hilflosigkeit und Frustration handelt.

Manche Kinder richten auch die eigene Wut an sich selbst und zeigen dies ganz eindeutig und hilfesuchend.

Alle Facetten und Richtungen des kindlichen und elterlichen Ausdrucks und Empfindens finden bei mir einen geschützten und wertschätzenden Rahmen einer guten fachlichen Begleitung. 

Keiner braucht Scheu zu zeigen, sich zur Beratung zu melden.

Liebe Grüße,

Andrea Berghaus