
Was versteht man unter kindlicher Resilienz?
Kindliche Resilienz bezeichnet die Fähigkeit von Kindern, mit Herausforderungen, Stress und schwierigen Lebenssituationen umzugehen und sich davon zu erholen.
Es geht darum, wie gut Kinder in der Lage sind, sich an Veränderungen anzupassen, Rückschläge zu bewältigen und aus negativen Erfahrungen zu lernen.
Resiliente Kinder zeigen oft eine positive Einstellung, sind reflektiert anpassungsfähig und haben ein bewusstes und starkes Selbstbewusstsein.
Hier sind einige verständliche Beispiele für kindliche Resilienz:
1. Umgang mit Misserfolgen:
Ein Kind, das in der Schule eine schlechte Note erhält, sieht dies nicht als das Ende der Welt.
Stattdessen fragt es den Lehrer um Hilfe, lernt aus seinen Fehlern und bereitet sich besser auf die nächste Prüfung vor.
2. Soziale Konflikte:
Wenn ein Kind in der Pause von einem Freund ausgeschlossen wird, fühlt es sich zunächst traurig, sucht aber nach anderen Freunden zum Spielen oder spricht mit einem Erwachsenen darüber, um
Unterstützung zu erhalten.
3. Anpassung an Veränderungen (Transition):
Ein Kind, das in eine neue Stadt zieht, hat anfangs Schwierigkeiten, sich in der neuen Schule zurechtzufinden.
Es zeigt jedoch den Willen, neue Freundschaften zu schließen und sich aktiv in die Klassengemeinschaft einzubringen.
4. Umgang mit Stress:
Wenn ein Kind vor einem großen Ereignis, wie einem Schulausflug oder einem Auftritt, nervös ist, findet es Wege, sich zu beruhigen, zum Beispiel durch Atemübungen oder das Sprechen mit einem
vertrauten Erwachsenen.
5. Lernen aus Fehlern:
Ein Kind, das beim Spielen ein Spiel verliert, wird nicht wütend oder gibt auf.
Stattdessen analysiert es bewusst im Austausch mit vertrauten Kontakten, was es besser machen kann, und freut sich auf die nächste Runde.
Diese Beispiele zeigen, dass Resilienz nicht bedeutet, keine Schwierigkeiten zu haben, sondern vielmehr, wie Kinder bewusst lernen, mit diesen Schwierigkeiten umzugehen und daran zu wachsen.
Eine gute und wertschätzende Begleitung spielt bei dieser Entwicklung eine sehr große Rolle.
Spielt das Thema Resilienz auch in den "Grund-Schulen" eine Rolle?

Das Thema Resilienz ist für Grundschulkinder besonders wichtig, da es ihnen hilft, mit Herausforderungen, Stress und Rückschlägen besser umzugehen.
In der Grundschule erleben Kinder viele neue Situationen, sei es im sozialen Miteinander, beim Lernen oder im Umgang mit Enttäuschungen.
Eine starke Resilienz ermöglicht es ihnen, aus schwierigen Erfahrungen zu lernen und sich schneller wieder zu erholen.
Eltern und Pädagogen können die Resilienz von Kindern auf verschiedene Weise unterstützen:
1. Emotionale Unterstützung:
Kinder sollten ermutigt werden, ihre Gefühle auszudrücken. Ein offenes Ohr und Verständnis von Erwachsenen helfen ihnen, ihre Emotionen zu verarbeiten.
2. Problemlösungsfähigkeiten fördern:
Eltern und Lehrer können Kinder anleiten, Lösungen für Probleme zu finden, anstatt sie sofort zu lösen. Dies stärkt das Selbstvertrauen und die Fähigkeit, Herausforderungen selbstständig zu
bewältigen.
3. Positive Beziehungen aufbauen:
Ein starkes soziales Netzwerk aus Familie, Freunden und Lehrern gibt Kindern Sicherheit und das Gefühl, dass sie nicht allein sind.
4. Realistische Erwartungen setzen:
Es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass Fehler und Rückschläge Teil des Lebens sind. Erwachsene sollten ihnen zeigen, dass es in Ordnung ist, nicht immer perfekt zu sein.
5. Selbstständigkeit fördern:
Indem Kinder kleine Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen, entwickeln sie ein Gefühl der Kontrolle über ihr Leben.
6. Vorbildfunktion:
Eltern, Angehörige, Freunde und Pädagogen können durch ihr eigenes Verhalten Resilienz vorleben.
Wenn sie zeigen, wie sie mit Stress und Herausforderungen umgehen, lernen Kinder durch Nachahmung.
Durch diese Maßnahmen können Eltern und Pädagogen dazu beitragen, dass Kinder eine starke Resilienz entwickeln, die ihnen nicht nur in der Schule, sondern auch im späteren Leben
zugutekommt.
Das Thema Resilienz sehe ich auch schon stark im Kindergarten vertreten.
Hier bedarf es einer besonders feinfühligen Begleitung und Unterstützung der Kinder.
Eine Möglichkeit für Kindergärten und Schulen ist das geführte Programm "Mut tut gut".
Viele Einrichtungen haben diesbezüglich in der Kindergärten und Schulen gute Erfahrungen gemacht.

Wie gestaltet sich das Programm Mut tut gut?
Das Programm "Mut tut gut" ist ein präventives Angebot, das darauf abzielt, die Resilienz und das Selbstbewusstsein von Kindern zu stärken.
Es richtet sich in der Regel an Kindergarten/Grundschulkinder und verfolgt das Ziel, ihnen zu helfen, mit Herausforderungen und Stress besser umzugehen. Hier sind einige zentrale Aspekte,
wie sich das Programm gestaltet:
1. Workshops und Gruppenaktivitäten:
Das Programm umfasst oft interaktive Workshops, in denen Kinder in Gruppen arbeiten. Hierbei werden verschiedene Themen behandelt, wie z.B. Selbstwertgefühl, soziale Kompetenzen und der Umgang
mit Emotionen.
2. Spiele und Übungen:
Durch spielerische Aktivitäten und Übungen lernen die Kinder, ihre eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen. Diese Aktivitäten fördern Teamarbeit, Kommunikation und
Problemlösungsfähigkeiten.
3. Rollenspiele:
In Rollenspielen können Kinder verschiedene Situationen nachstellen, um zu lernen, wie sie in herausfordernden Momenten reagieren können.
Dies hilft ihnen, Empathie zu entwickeln und alternative Verhaltensweisen auszuprobieren.
4. Reflexion und Austausch:
Die Kinder haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen und über ihre Gefühle zu sprechen. Dies fördert ein Gefühl der Gemeinschaft und des Verständnisses untereinander.
5. Elternarbeit:
Oft werden auch Eltern in das Programm einbezogen, um sie über die Inhalte und Ziele zu informieren.
Workshops für Eltern können ihnen helfen, die Resilienz ihrer Kinder zu unterstützen und zu fördern.
6. Langfristige Begleitung:
Das Programm kann über einen längeren Zeitraum laufen, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Regelmäßige Treffen und Aktivitäten helfen, die erlernten Fähigkeiten zu festigen.
Insgesamt zielt "Mut tut gut" darauf ab, Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um selbstbewusster und resilienter zu
werden.
Sie können als Eltern gerne solch ein Projekt in Ihrer Institution anregen.
Die Kosten halten sich sehr überschaubar im Rahmen.

Gerne stehe ich Ihnen dem Thema Resilienz bezüglich gerne beratend zur Verfügung.
Liebe Grüße
Andrea Berghaus