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Welche Auswirkungen hat der Kontakt zwischen Pferden und Kindern? Wie kann man ein gutes Miteinander gestalten?



Der Kontakt zwischen Pferden und Kindern kann sehr positive Auswirkungen haben – emotional, sozial, psychisch und sogar physisch.

Damit das Miteinander wirklich gelingt, braucht es allerdings klare Strukturen, Wissen und einfühlsame Begleitung.

 

Hier sind die wichtigsten Punkte aus meiner eigenen Erfahrung:


🌟 Auswirkungen des Kontakts zwischen Pferden und Kindern


1. Emotionale und psychische Entwicklung

    Pferde spiegeln die Emotionen von Kindern – das hilft ihnen, sich selbst besser wahrzunehmen.

    Der Umgang mit Pferden fördert Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit und Verantwortungsgefühl.

    Pferde reagieren nonverbal – das hilft Kindern, feinfühliger auf Körpersprache zu achten.

2. Soziale Fähigkeiten

    Kinder lernen, Grenzen zu respektieren, aber auch, klare Signale zu senden.

    Sie üben Geduld, Rücksichtnahme und Teamarbeit – z. B. beim Putzen oder Führen des Pferdes.

    Besonders bei Gruppenangeboten entsteht oft ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

3. Förderung von Motorik und Körperwahrnehmung

    Reiten stärkt den Gleichgewichtssinn, die Körpermitte und Koordination.

    Der Umgang mit dem großen Tier macht Kinder oft körperlich sicherer und bewusster.

4. Therapeutische Wirkungen

    In der pferdegestützten Therapie oder Pädagogik zeigen sich Verbesserungen z. B. bei AD(H)S, Ängsten, Entwicklungsverzögerungen, Autismus oder Traumata.

Bitte keine Therapie als Laie anbieten!



🤝 Wie kann man ein gutes Miteinander gestalten?


1. Kindgerecht vermitteln

    Klare, einfache Regeln im Umgang mit dem Pferd (z. B. von vorne nähern, nie schreien).

    Spielerische, aber konsequente Anleitung – keine Überforderung.

2. Pferd als Partner respektieren

    Nur pferdefreundliche Methoden verwenden (keine Gewalt, kein Zwang).

    Die Bedürfnisse des Pferdes beachten (Ruhephasen, klares Timing, Körpersprache).

    Pferde mit gutem Wesen und Ausbildung für Kinder einsetzen.

3. Sichere Umgebung schaffen

    Gut geschulte Aufsicht (Pferdepädagoginnen, Therapeutinnen).

    Kind und Pferd müssen zueinander passen – keine zu großen Tiere für kleine Kinder.

    Helm, feste Schuhe und ggf. Schutzwesten gehören zur Standardausrüstung.

4. Vertrauen aufbauen

    Langsame Gewöhnung: Erst Kontakt vom Boden aus, später aufsitzen.

    Wiederkehrende Rituale geben Sicherheit (z. B. Begrüßung, Verabschiedung, Pferd füttern).


Hier nun ein von mir ausgearbeitetes Konzept zum tiergestützten Einsatz.

Dieses Konzept darf gerne von interessierten Therapeuten übernommen werden.

Biete aber keine Gewährleistung!


Projektkonzept: „Wir sind starke Kinder – mit tollen Pferden“

Ein tiergestütztes Angebot zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen von Andrea Berghaus (2025)

 


🎯 Zielgruppe

    Kinder von 6 bis 12 Jahren

    Besonders geeignet für Kinder mit:

        geringem Selbstbewusstsein

        sozialen Auffälligkeiten

        Konzentrations- oder Verhaltensproblemen

        herausfordernden familiären Situationen

🎯 Ziele des Projekts/Pädagogische Ziele:

    Stärkung des Selbstvertrauens und der Selbstwirksamkeit

    Förderung von Empathie und Verantwortungsübernahme

    Verbesserung der sozialen Interaktion (Kommunikation, Kooperation)

    Förderung von Achtsamkeit und Konzentration

Emotionale Ziele:

    Abbau von Ängsten und Stress

    Positive Ich-Erfahrung durch den Umgang mit einem großen, einfühlsamen Tier

    Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit in der Gruppe

Motorische Ziele:

    Förderung der Koordination, des Gleichgewichts und der Körperwahrnehmung

    Verbesserung von Grob- und Feinmotorik beim Putzen, Führen und Reiten

📅 Projektaufbau

Dauer:
8–10 Wochen, 1x pro Woche à 90 Minuten
(auch als Ferienprojekt in kompakter Form möglich)

Gruppengröße:
max. 4–6 Kinder pro Gruppe (mit mindestens 1–2 Betreuenden)

 


📋 Beispielhafte Stundenstruktur (90 Minuten)

 


Phase und didaktischer Inhalt:


1. Begrüßung (15 Min)     Ankommen, Namensrunde, kurzes Warm-up-Spiel oder Befindlichkeitsrunde
2. Pferdezeit (45 Min)      Pferde holen, putzen, führen, reiten oder Bodenarbeit – je nach Thema
3. Reflexion (15 Min)       Gespräch oder kreativer Ausdruck (z. B. malen, erzählen, Körperwahrnehmung)
4. Abschied (15 Min)        Pferd versorgen, gemeinsamer Abschluss, evtl. kleines Ritual

 


🧩 Mögliche Themenschwerpunkte pro Woche

    Kennenlernen & erste Begegnung – Wer bin ich? Wer ist das Pferd?

    Körpersprache & Kommunikation – Wie sprechen Pferde? Wie wir?

    Vertrauen & Nähe – Wie entsteht Vertrauen?

    Verantwortung & Fürsorge – Was braucht ein Pferd von mir?

    Grenzen & Respekt – „Nein“ sagen und „Nein“ hören

    Gefühle erkennen & zeigen – Pferde als emotionale Spiegel

    Teamarbeit – Gemeinsam mit anderen für das Pferd da sein

    Abschluss & Stärken feiern – Was habe ich gelernt? Was macht mich stark?



🧑‍🏫 Fachliche Begleitung

    Leitung durch qualifizierte Fachkräfte:

        Pferdegestützte Pädagogik / Therapie

        Erzieherin/Sozialpädagogin / Ergotherapeutin / Heilpädagog*in

    Ein gut ausgebildetes, kinderfreundliches Pferd oder Pony pro 2 Kinder

    Enge Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrkräften oder anderen Bezugspersonen (Aufsicht)



✅ Rahmenbedingungen & Ausstattung

    Reithelm und feste Schuhe für jedes Kind

    Wetter gerechte Kleidung

    Rückzugsmöglichkeiten und Pausenplatz für überforderte Kinder

    Versicherungsschutz für alle Beteiligten

💡 Mögliche Erweiterungen

    Eltern-Kind-Tage mit Pferden

    Zertifikat oder kleine „Pferdeführerschein“-Übergabe am Ende

    Integration von kreativen Methoden (z. B. Geschichten, Malen, Rollenspiele)

    Dokumentation durch Fotoalbum oder Portfolio


Hier biete ich allen Interessierten Pädagogen eine weitere Möglichkeit für besondere Anliegen der tiergestützten Therapie mit Pferden:


🐴 Therapieprojekt: „Mit dem Pferd stark werden“

 

Pferdegestützte Therapie für jüngere Kinder mit und ohne Förderbedarf

von Andrea Berghaus


🧒👧 Zielgruppe

  • Kinder im Alter von 4–8 Jahren

  • Kinder mit:

    • Entwicklungsverzögerungen (motorisch, emotional, sozial, sprachlich)

    • körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen

    • Autismus-Spektrum-Störung

    • Bindungs- oder Traumafolgestörungen

    • Verhaltensauffälligkeiten, Ängsten oder AD(H)S

  • Auch geeignet für gemischte Gruppen (inklusiver Ansatz)


🎯 Therapeutische Ziele

 

Motorische Förderung:

  • Gleichgewicht, Muskeltonus, Koordination

  • Wahrnehmung des eigenen Körpers (Körpergrenzen, Spannung, Rhythmus)

Emotionale Entwicklung:

  • Selbstregulation & Affektausdruck (z. B. Umgang mit Frustration, Angst)

  • Stärkung von Selbstwert & Selbstbewusstsein

Soziale Kompetenzen:

  • Kontaktaufnahme & Interaktion mit Mensch und Tier

  • Rücksichtnahme, Vertrauen, Grenzsetzung

Kognitive Förderung:

  • Konzentration, Struktur, Handlungsketten

  • Förderung von Sprache durch Handlungen (z. B. Anleiten, Benennen)


📋 Ablauf einer Therapieeinheit (ca. 60 Minuten)

 

Hier werden inhaltlich nur kurze, kleine Beispiele genannt.

In meiner Praxis gestalten sich die Inhalte weitaus umfangreicher.

Informationen gerne auf Nachfrage!


Phase und mögliche Inhalte


1. Begrüßung (10 Min)     Ankommen, kurze Einstimmung (z. B. mit Handpuppe, Lied oder Geschichte)
2. Pferdezeit (35 Min)       Kontakt aufnehmen, führen, putzen, reiten, Bewegungsspiele, Übungen
3. Integration (10 Min)     Malen, Bewegungsspiel oder Gespräch (je nach Alter/Entwicklung)
4. Abschied (5 Min)           Verabschiedungsritual, evtl. kleines Symbol mitgeben


🐎 Methoden & Ansätze

    Heilpädagogisches Reiten / Voltigieren
    → z. B. Spiele im Schritt (Ball rollen, Gegenstände greifen, singen)

    Bodenarbeit / Führtraining
    → Kinder erleben sich als „Führende“, bauen Selbstvertrauen auf

    Sensorische Integration
    → Reiten fördert vestibuläre, propriozeptive und taktile Wahrnehmung

    Bindungsorientierte Begleitung
    → Pferd als Co-Therapeut und Beziehungsbrücke

🧑‍🏫 Fachpersonal & Anforderungen

    Fachkraft mit Ausbildung in:

        Erzieher/ Ergotherapeut/ Fachtherapeut/Heilpädagogischem Reiten / Reittherapie

        Pädagogik, Psychologie, Ergotherapie oder Heilpädagogik

    Therapiegeeignete Pferde/Ponys mit:

        hoher Stressresistenz

        ruhigem, menschenbezogenem Wesen

        gezielter Ausbildung für den Einsatz mit beeinträchtigten Kindern

🧩 Wichtige Rahmenbedingungen

    1:1-Betreuung bei hohem Förderbedarf, sonst Kleingruppen (2–3 Kinder)

    Reithelme, ggf. Sicherheitswesten

    Barrierefreiheit (Zugänge, Aufstiegshilfen, ggf. spezielle Reitsättel)

    Möglichkeit zur Rückzugspause

    Gute Einbindung der Eltern oder begleitender Fachkräfte (z. B. aus KiTa)

🌱 Begleitende Inhalte & Rituale

    Wiederkehrende Rituale zur Strukturierung (Begrüßungslied, Pferd benennen etc.)

    Arbeit mit Symbolen, Karten, Tieren zum Anfassen (Taktiles, Visualisierung)

    Tierbezogene Geschichten oder Bilder zur Verarbeitung der Erlebnisse

    Kleine Ziele für jedes Kind individuell – z. B. „Ich traue mich heute, das Pferd zu führen“

💡 Zusätzliche Möglichkeiten

    Integration in Frühförderung oder Einzelfallhilfe

    Projektwoche mit therapeutischem Schwerpunkt

    Eltern-Kind-Reitzeit zur Förderung der Bindung

    Förderdokumentation / Entwicklungstagebuch


Wer weitere Ideen und Anregungen hat, darf sich gerne bei mir melden :-)

Liebe Grüße

Andrea Berghaus